Johannes Becher fordert Klarheit von der Staatsregierung

Die praxisnahe Ausbildung und Forschung im Bereich der Agrarwissenschaften an der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf (HSWT) ist ein Erfolgsmodell, das zu Recht einen sehr guten Ruf genießt. Trotzdem soll der Hochschulstandort Gerüchten zufolge umstrukturiert und der Technischen Universität München (TUM) angegliedert werden. Johannes Becher, Landtagsabgeordneter aus Freising, hakt hierzu nun mit einem Berichtsantrag beim Bayerischen Wissenschaftsministerium nach und fordert ein klares Bekenntnis des Landtags zum bisherigen Lehrkonzept in den Agrarwissenschaften an der HSWT.

Im Rahmen des Dies academicus der HSWT betonte der damalige Staatsminister für Wissenschaft und Kunst Bernd Sibler: „Mit ihren fachlichen Schwerpunkten hat die HSWT ein einmaliges Profil entwickelt. In beispielhafter Weise prägt sie das Markenzeichen unserer Hochschulen für angewandte Wissenschaften, fundierte Theorie und große Praxisnähe gleichermaßen zu vermitteln.“ Berichten der Süddeutschen Zeitung und des Münchner Merkur zufolge steht diese Schwerpunktbildung derzeit auf dem Spiel. Ein Beschluss des Bayerischen Kabinetts aus 2022 sieht einen europaweit integrierten Agrarcampus Weihenstephan vor, der die HSWT und unter Umständen auch die Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) mit der TUM zu verzahnen soll. Zwischenzeitlich war aber mehr von einer Eingliederung der HSWT in die TUM, ja gar einer „feindlichen Übernahme“ die Rede. Im Rahmen der Haushaltsverhandlungen des Landtags im März 2023 hatte Johannes Becher schon einmal zu diesen Gerüchten nachgehakt. Staatsminister Markus Blume hatte damals auf eine Expertenkommission verwiesen, die Vorschläge für eine bessere Zusammenarbeit erarbeiten sollte. Die Ergebnisse seien noch abzuwarten. Hieran knüpft der Antrag von Becher nun an.

Johannes Becher: „Ich erwarte ein klares Bekenntnis des Landtags zum bisherigen Erfolgsmodell auf dem Campus Weihenstephan, konkret zu den Agrarwissenschaften der HSWT. Die Staatsregierung muss der Öffentlichkeit alle Informationen nicht nur über die Debatte zur Umstrukturierung des Standortes, sondern auch zur Entwicklung von Forschung und Lehre in den Agrarwissenschaften der HSWT offenlegen!“

Der Antrag der Grünen Fraktion wird am 23. Mai im Ausschuss für Wissenschaft und Kunst des Bayerischen Landtags diskutiert. Stimmt die Mehrheit zu, muss die Staatsregierung über den Stand und die Weiterentwicklung der agrarwissenschaftlichen Studiengänge der HSWT berichten.