Internationaler Tag zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen: Landtagsabgeordneter Johannes Becher fordert größere Anstrengungen und besseren Schutz

Anlässlich des Internationalen Tages zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen (25.11.), setzt sich Landtagsabgeordneter Johannes Becher gemeinsam mit seiner Fraktions-Kollegin Eva Lettenbauer für die Sicherheit von Frauen im Landkreis Freising ein. „Die Zahlen sind wirklich erschreckend“, mahnt Eva Lettenbauer, frauenpolitische Sprecherin der Landtags-Grünen. „16.000 Frauen sind in Bayern allein im vergangenen Jahr Opfer von häuslicher Gewalt geworden – und das sind nur die Zahlen der offiziellen Kriminalstatistik. Die Dunkelziffer wird leider noch deutlich höher sein!“

Der jährliche Internationale Tag zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen ist ein Anlass, der daran erinnert, wie viel hier noch zu tun ist. Johannes Becher: „Der Freistaat Bayern muss vor allem dafür sorgen, dass betroffene Frauen und Mädchen schnell und einfach Schutz finden. Allerdings erreicht die Söder-Regierung nicht mal ihr ohnehin unzureichendes Ziel von zum Beispiel 179 Frauenhausplätzen in Oberbayern, aktuell stehen lediglich 134 zur Verfügung!“ (SAN im Anhang) Johannes Becher begrüßt es sehr, dass der Landkreis Freising seiner Verantwortung mit der Schaffung weiterer Frauenhausplätze künftig besser gerecht werden will: „Es wäre eine staatliche Aufgabe die Kommunen hier finanziell auch bei der der konzeptionellen Weiterentwicklung zu unterstützen. Umso unverständlicher ist mir, dass die bereits sehr erfolgreich erprobten Modellprojekte „Second-Stage“, die betroffenen Frauen als nächster Schritt nach dem Aufenthalt im Frauenhaus geeigneten Wohnraum und psychosoziale Beratung vermitteln, noch immer nicht flächendeckend gefördert werden. Hier bleibt es auch im Jahr 2022 lediglich bei einzelnen Modellprojekten und das ist schon enttäuschend.“

Als positives Beispiel für den Schutz vor Gewalt blickt Becher nach Vorarlberg. Hier werden künftig in jedem SPAR-Lebensmittelmarkt Plakate und Flyer zum Thema Gewaltschutz zu finden sein. Zudem soll auf den Kassenbons die Notrufnummer der Beratungsstelle gegen Gewalt angegeben werden. Dazu Johannes Becher: „Das ist niederschwellig. Gerade in Zeiten der Pandemie und einer vierten Welle kann es besonders wichtig sein, von Gewalt betroffene Personen diese Informationen zukommen zu lassen und Mut zu machen, aus der Spirale auszubrechen.“

Aus Sicht der Landtags-Grünen würde eine umfängliche Umsetzung der Istanbul-Konvention die Situation deutlich verbessern. Um diesen Vorgang zu beschleunigen, wurde eine Anhörung mit dem Thema: „Gewaltschutz von Frauen und Mädchen: Bayerische Schutz- und Unterstützungsinfrastruktur gegen geschlechtsspezifische, sexualisierte, häusliche und digitale Gewalt“ beantragt. Mit Erfolg – der zuständige Ausschuss hat dem Antrag von Eva Lettenbauer und der Grünen-Fraktion zugestimmt. Die Anhörung wird voraussichtlich 2022 im Bayerischen Landtag stattfinden. „Es wird dringend Zeit, sich hier gemeinsam ein vollumfängliches Bild der aktuellen Lage und vor allem der Bedarfe zu verschaffen. Aus Gesprächen mit betroffenen Fachkreisen hören wir schon jetzt, dass sich die Lage durch die Pandemie in der Praxis noch einmal verschärft hat. Wir müssen die Istanbul-Konvention schleunigst umsetzen. Wir müssen allen betroffenen Frauen und Mädchen passgenaue Unterstützung und Schutz gewähren, vor allem auch denen mit Suchtproblemen oder mit Behinderungen. Es kann nur eine Botschaft geben: Es ist kein Platz für Gewalt gegen Frauen in Bayern und Freising“, so Johannes Becher.