Grüne Abgeordnete Johannes Becher und Hans Urban zu Gast an der Bayerischen Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft

v.l.: Gerhard Waas (Sprecher der grünen LAG Landwirtschaft, Wald und Ländliche Entwicklung), Regina Reiter (parlamentarische Beraterin für Landwirtschaft, Ernährung, Wald und Jagd, GRÜNE Landtagsfraktion), Johannes Becher (MdL, Betreuungsabgeordneter für Freising, Sprecher für kommunale Fragen und frühkindliche Bildung, GRÜNE Landtagsfraktion), Hans Urban (MdL, Sprecher für Forstwirtschaft und Jagd, GRÜNE Landtagsfraktion), Dr. Peter Pröbstle (Leiter der Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft)

Bei einem vierstündigen Besuch am 1. Juli machten sich die beiden GRÜNEN Landtagsabgeordneten Johannes Becher und Hans Urban ein Bild von den spannenden Themen rund um den Wald, die an der Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF) in Freising erforscht werden.

Ob Klima, Naturschutz, Jagd, Waldpädagogik, Forstpolitik, Waldbau oder Betriebswirtschaft, die Forschungspalette ist breit gefächert. Dr. Pröbstle, Leiter der LWF, stellte in diesem Zusammenhang heraus, dass die forstliche Forschung in Freising durch die Verbindung der TU München, der Hochschule Weihenstephan und der Landesanstalt auf einem Campus – organisiert im “Zentrum Wald, Forst, Holz Weihenstephan” – europaweit einzigartig ist. „Wir tauschen uns regelmäßig aus, arbeiten intensiv in gemeinsamen Projekten zusammen, um die bestmöglichen Informationen zur Verfügung stellen zu können.“

Hans Urban, der sich als forst- und jagpolitischer Sprecher der grünen Landtagsfraktion derzeit auf einer „Tour durch Bayerische Wälder“ befindet, stellte fest: „Die Landesanstalt leistet hervorragende Arbeit. Gerade der Bezug zur Praxis und das Bestreben von Waldbesitzer*innen und der Gesellschaft, einen Mehrwert durch anwendungsbezogene Forschung zu bieten, ist vorbildlich.

Einen hohen Stellwert räumt Johannes Becher der waldpädagogischen Forschung bzw. dem Ausbau des Angebots ein. „Als Sprecher für frühkindliche Bildung weiß ich, wie wichtig die Umweltbildung ist. Viele Kinder und auch Erwachsene können heute nicht einmal mehr fünf Baumarten erkennen, geschweige denn Tiere oder andere Pflanzen des Waldes benennen. Hier zielgruppengerechtes Wissen zur Verfügung zu stellen, ist heute wichtiger denn je – sind doch die Wälder unsere Verbündeten im Kampf gegen den Klimawandel und seine weitreichenden Folgen für uns und alle nachfolgenden Generationen.“

Neben langfristig angelegten Forschungsvorhaben, wie etwa an den bayerischen Waldklimastationen, versuchen die Wissenschaftler*innen immer auch, schnellstmöglich auf aktuelle Geschehnisse zu reagieren. Gerade die sich klimawandelbedingt häufenden Schadereignisse und Katastrophen stellen sie dabei vor große Herausforderungen, zeitnah die benötigten Daten und Informationen bereitzustellen. Der Personalstand ist, auch im Vergleich zu anderen Landesanstalten, knapp bemessen. Das Problem: 30% der Wissenschaftler*innen sind nur befristet für konkrete Projekte angestellt und dürfen in „Notsituationen“ nicht aushelfen. Auch von den verbeamteten Kolleg*innen bleibt nur ein Teil langfristig an der LWF, viele wechseln nach einigen Monaten oder Jahren ins Staatsministerium oder übernehmen als Förster*innen Forstreviere. „Das Aufgabenspektrum ist vielfältig und umfangreich, die personelle Ausstattung ausbaufähig. Hier muss die Staatsregierung dringend nachbessern, es müssen mehr unbefristete Arbeitsverhältnisse geschlossen werden. Damit Bayern seine europaweite Spitzenposition als forstlicher Forschungsstandort auch zukünftig halten kann,” so Urban.