Die Parlamentarische Staatssekretärin des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft Dr. Manuela Rottmann, der Landtagsfraktionsvorsitzende Ludwig Hartmann und der Landtagsabgeordnete Johannes Becher informieren sich bei Direktor Prof. Dr. Josef Schräder und dem Technischen Leiter Tobias Zollo über den modernen Brauprozess und die aktuelle Lage der Staatsbrauerei Weihenstephan.
Seit fast 1000 Jahren trotzt die Staatsbrauerei Weihenstephan den Veränderungen der Weltgeschichte. Man könnte meinen, eine Brauerei, die so alt ist, kann nichts erschüttern. Doch auch in Weihenstephan spürt man die Entwicklung der letzten Jahre. Nach einem schweren ersten Pandemie-Jahr, hat sich die Brauerei gut erholt, was nicht zuletzt auch an der großen Diversifizierung liegt. Knapp zwei Drittel des produzierten Bieres werden in etwa 50 Länder der Welt exportiert. Aktuell stellen vor allem Inflation, steigende Rohstoffpreise und der Verlust des russischen Marktes neue Herausforderungen. „Grundsätzlich ist die Staatsbrauerei Weihenstephan sehr gut aufgestellt, wenngleich die Politik an ein paar Stellschrauben wie zum Beispiel dem Thema Leergut noch nachsteuern kann“ erklärt Becher, der sich während der vergangenen vier Jahre zum „Hopfen-Spezialisten der Fraktion“ entwickelt hat, wie Hartmann ihn schmunzelnd beschreibt. Problematisch sind die Kosten für die Flaschenproduktion, der teilweise schleppende Rücklauf beim Leergut, sowie die aus Marketing-Gründen gestaltete individuelle Form und Prägung der Flaschen. Ein höheres Flaschenpfand als die bisherigen 8 Cent würden die Kosten für die benötigten Rohstoffe wie Glas deutlich besser abbilden. Auch ein standardisiertes Flaschensystem würde den Brauereien helfen, die oftmals geringe Verfügbarkeit von Leergut zu überbrücken. Mit einem einheitlichem System spare man sich lange Lieferwege und jede Flasche könne von einer Vielzahl von Anbietern gereinigt und verwendet werden. Staatssekretärin Dr. Manuela Rottmann verspricht, sich hierzu mit den entsprechenden Entscheidungsträgern zusammenzusetzen und darüber zu beraten.
Nach einer Führung durch die Brauerei mit Einblicken hinter die Kulissen der Arbeit und der Ausbildung der jungen Brauermeister durften die Besucher in gemütlicher Runde neue Biersorten probieren. Sowohl den strengen Auflagen des Reinheitsgebots als auch den kritischen Meinungen der Kunden müssen neuen Sorten standhalten. Von der Qualität des neuen Weihenstephaner Hellen ist Becher überzeugt: „Es mag viele Fans vom Original Hellen geben, aber ich persönlich finde das neue Weihenstephaner Helle großartig!“