Grüne diskutieren Hopfenanbau in Zeiten des Klimawandels in der Hallertau
Die Parlamentarische Staatssekretärin des Bundeslandwirtschaftsministeriums, Dr. Manuela Rottmann, traf sich vergangenen Samstag gemeinsam mit dem Fraktionsvorsitzenden der Bayerischen Grünen, Ludwig Hartmann, dem grünen Betreuungsabgeordneten für Pfaffenhofen, Johannes Becher, und der grünen Sprecherin für Landwirtschaft und Ernährung, Gisela Sengl, mit Expert*innen aus Hopfenzucht, Brauwesen und Klimaforschung, um über den Hopfenanbau in Zeiten des Klimawandels zu sprechen. Knapp 70 interessierte Gäste fanden sich im Hopfenhof der Familie Brenner in Eja zu der politischen Diskussion ein.
Schon ohne die Herausforderungen durch den Klimawandel gibt es viele Aspekte beim Hopfenanbau, die das Geschäft nicht unbedingt leicht machen: die unterschiedlichen Sorten und ihre Ansprüche, Schädlinge, Krankheiten und der Gebrauch von Pestiziden, Wasserverbrauch und die Vorschriften der verschiedenen Importländer verlangen von den Hopfenbauern fachspezifisches Wissen über ihre Pflanzen. Durch den Klimawandel sind nun veränderte Temperaturen, Trockenperioden, Starkwetterereignisse wie Hagel und Sturm hinzugekommen, die sich in den kommenden Jahren weiter verstärken werden.
Becher, der sich seit mittlerweile vier Jahren für die Belange der Menschen im Landkreis Pfaffenhofen einsetzt, moderierte die Veranstaltung mit Witz und Charme und stellte sicher, dass alle Seiten zu Wort kamen. „Eine Diskussion ist erst dann gut, wenn man auch die kritischen Stimmen hört“, so Becher, der sich „nicht nur in der Grünen Blase“ bewegen will. So konnten die Landwirte, allen voran Brenner selbst, ihre Position darstellen, dass sie sich am Markt orientieren und natürlich auch wirtschaftlich denken müssen. Walter König, Geschäftsführer der Gesellschaft für Hopfenforschung Braugersten-Gemeinschaft e.V., und Anton Lutz, praktischer Hopfenzüchter am Hopfenforschungszentrum in Hüll, zeigten die Herausforderungen auf, die die Entwicklung neuer Sorten mit sich bringt. Der eindringliche Appell von Frank Brandle, der als Meteorologe und Physiker anschaulich den unaufhaltsamen und rasanten Fortschritt des Klimawandels darstellt, hinterlässt kurzzeitig eine etwas betretene Stimmung.
„Wir wollen miteinander reden, nicht übereinander“ betont Becher, dem es wichtig ist, dass alle Beteiligten gemeinsam einen Weg finden, um die richtige Richtung einzuschlagen: mit Blick auf´s Klima, aber auch auf Bier – denn hierum geht es schließlich beim Hopfenanbau.