Seit 2009 gibt es im Bayerischen Landtag eine Kinderkommission. Der Landtag ist damit neben dem Deutschen Bundestag das einzige Parlament, das über eine Kinderkommission verfügt. Bis zum Ende der letzten Legislaturperiode war die Vize-Vorsitzende der Grünen Fraktion, Gisela Sengl, grünes Mitglied der Kinderkommission. Nun übernimmt Johannes Becher, Sprecher für frühkindliche Bildung der Grünen Fraktion ihren Platz.
Mit der Kinderkommission hat der Landtag ein Gremium geschaffen, das sich für die Garantie von Kinderrechten einsetzt – gerade mit Blick auf den demographischen Wandel unserer immer älter werdenden Gesellschaft eine wichtige Aufgabe. Die Kommission versteht sich als Ansprechpartnerin für alle Familien, Kinder und Jugendlichen sowie für alle Einrichtungen und Organisationen, die sich für die Wahrung von deren Belangen einsetzen. In der Legislaturperiode von 2013-2018 war die Kinderkommission beispielsweise Taktgeber bei der Verhinderung von Kinderehen, setzte sich für die Rechte von Flüchtlingskindern ein und schuf ein Bewusstsein für die Festschreibung von Kinderrechten im Grundgesetz.
Verbesserungsvorschläge der Grünen Fraktion für die Zukunft der Kinderkommission beziehen sich beispielsweise auf die Parité des Gremiums: So sollen die Sitze paritätisch mit Frauen und Männern besetzt werden, um abzubilden, dass längst nicht mehr nur Frauen sich in unserer Gesellschaft um die Belange von Kindern kümmern. Mit der Entsendung von Johannes Becher setzt die Grüne Fraktion hierzu schon jetzt ein Zeichen. Weiterhin sollen Beschlüsse zukünftig nicht mehr nur einstimmig, sondern auch mit Mehrheitsbeschluss möglich sein. Die Kinderkommission soll zusätzlich mit einem Antrags- sowie einem Vetorecht ausgestattet werden. Außerdem fordert die Grüne Fraktion ein Bekenntnis aller Fraktionen, die Kinderkommission auch in den politischen Alltag miteinzubeziehen und sie beispielsweise zu fachlich relevanten Themen in die Ausschüsse einzuladen.
Die Besetzung der Kommission erfolgt paritätisch mit je einem Mitglied pro Fraktion und trägt so zu interfraktionellem Austausch und einer konstruktiven Zusammenarbeit unabhängig der Parteifarben bei.