Der Politische Gillamoos, auch für die Grüne Fraktion im Bayerischen Landtag ein alljährliches Zusammenkommen. Im Weinzelt: Gute Stimmung, große Brotzeitplatterl und in jeder Hand eine Mass. Mit Katharina Schulze in der Babypause war Johannes Becher (stellvertretender Fraktionsvorsitzender) dieses Mal als erster Redner auf der Bühne gefragt.
„Seit Jahren bin ich hier bei dieser Veranstaltung. Immer da an einem Platz drüben an der Seite, gmiatlich, Maß Bier, a scheene Brotzeit. Heid steh i do.“
Inhaltlich ging es um seine Sorge aufgrund der Wahlergebnisse aus Thüringen und Sachsen, seine aktuelle Einschätzung zur Ampel, Geschichten zu seiner Sommerwanderung 2024 und den Ausblick für seine Partei.
„So kann es nicht weitergehen. Ich sage das so offen: Es reicht offenbar nicht vor Rechtsradikalen zu waren, sondern wir werden in der politischen Mitte besser werden müssen in Inhalt und Stil, damit sich Thüringen und Sachsen so nicht wiederholt.“
Becher erinnert auch an die Geburtsstunde des Deutschen Grundgesetzes 1948 am Herrenchiemsee: „Wer hätte damals gedacht, dass Deutschland 2024 die drittgrößte Wirtschaftsnation im Herzen Europas ist? (…) Und wer hätte damals gedacht, dass 2024 das Gedankengut des Nazi-Regimes in manchen Köpfen ein Comeback feiert und eine faschistische Partei stärkste Kraft in einem deutschen Bundesland wird?!“
Er endete mit dem Blick nach vorne:
„Was mir Hoffnung macht, sind all die Menschen, die unsere Werte leben und verteidigen. Was mir Hoffnung macht sind die, die sich engagieren. Nicht nur für sich, sondern auch für andere. Und die sich drauf verlassen, dass sie unsere Unterstützung als Grüne mit einer starken Stimme haben.“
Foto: Andreas Gregor