Freisinger Landtagsabgeordneter Becher zum Lokführermangel

Seit Dienstag gilt der Notfallfahrplan der Länderbahn und auch der Landkreis Freising ist davon bis September mit Zugausfällen betroffen. Die Strecke des ALEX-Nord wird zwischen München und Regensburg zu bestimmten Uhrzeiten komplett auf Direktbusse verlegt, die ohne Zwischenhalte durchfahren. Betroffen sind die Fahrten ab München von Montag-Samstag um 04:44 Uhr (ALX 351, Halt in Freising um 05:08 Uhr entfällt), Freitag und Samstag um 20:43 Uhr (ALX 79867, Halt in Freising um 21:08 Uhr entfällt) und Sonntag ab 06:43 Uhr (ALX 79853, Halt in Freising um 07:08 Uhr entfällt) sowie ab Regensburg Montag-Sonntag um 20:53 Uhr (ALX 79872, Halt in Freising um 21:52 Uhr entfällt), Freitag und Samstag um 17:53 Uhr (ALX 79854, Halt in Freising ab 18:52 Uhr entfällt). Das Problem des Lokführermangels beschränkt sich dabei nicht nur auf die aktuellen Ausfälle beim ALEX, auch die DB Regio hatte deshalb in der Vergangenheit auf der Strecke zwischen Freising und Landshut immer wieder Zugausfälle zu verantworten. Johannes Becher, Grüner Landtagsabgeordneter aus Freising, sieht hier dringenden Handlungsbedarf: „Es kann nicht sein, dass der Ausfall von Zügen zum Normalfall wird!“

Auf Antrag von Bündnis 90/Die Grünen und SPD wurden die Zugausfälle diese Woche auch im Landtag diskutiert. Die Hauptforderung der beiden Fraktionen richtet sich an die bayerische Eisenbahngesellschaft, die bei Ausschreibungen sicherzustellen hat, dass die Aufträge an leistungsfähige Anbieter vergeben werden. „Es hapert aber nicht nur beim Personal – ich ärgere mich auch immer wieder über zu kurze Züge. Wenn Pendlerinnen und Pendler die ganze Fahrt über gedrängt in überfüllten Wagons stehen müssen, dann ist das kein Service!“, kritisiert Becher. Die Höhe der Vertragsstrafen bei mangelnder Sitzplatzkapazität sei deshalb zu überprüfen, so der Abgeordnete. „Wenn wir wollen, dass die Menschen ernsthaft darüber nachdenken, vom Auto auf die klimafreundliche Bahn umzusteigen, dann muss die Bahn noch deutlich besser werden – pünktlich, verlässlich und serviceorientiert. Die Bayerische Eisenbahngesellschaft, ein hundertprozentiges Tochterunternehmen des Freistaats Bayern, muss dafür noch an einigen Stellschrauben drehen!“