Seit Dezember 2017 ist die St2045 in Volkmannsdorf, Gemeinde Wang, auf Höhe des Ligeder Bergs wegen der Notwendigkeit einer umfassenden Hangsanierung, erst voll und später halbseitig, gesperrt. Seit knapp zwei Jahren laufen Planungs- und Abstimmungsprozesse, die bis heute noch nicht in einer Baumaßnahme mündeten und sogar den Bayerischen Landtag im Rahmen einer Petition beschäftigen. Diese wurde nun im Ausschuss für Wohnen, Bau und Verkehr im Beisein von 1. Bürgermeister Eichinger erneut behandelt und von den Abgeordneten einstimmig gewürdigt.
Im September 2019 hatten die Abgeordneten sich vor Ort ein Bild der Lage gemacht und seitdem ist endlich Bewegung in die Sache gekommen. Voraussetzung für die Baumaßnahme ist nämlich die Genehmigung durch das Eisenbahnbundesamt. Hierfür wird ein Antrag durch die DB Netz AG benötigt, der monatelang aufgrund langwieriger Verhandlungen zwischen dem staatlichen Bauamt Freising und der DB Netz AG zunächst nicht gestellt wurde. Erschwerend kam hinzu, dass keine Vereinbarung über die Kostenteilung zwischen Freistaat und DB vorliegt.
Inzwischen wurden hier Fortschritte erzielt und die erforderlichen Planungsunterlagen mit Schreiben vom 05. November 2019 beim Eisenbahnbundesamt (EBA) vorgelegt. Aus Sicht der DB Netz AG und des Staatlichen Bauamts ist für die Maßnahme kein förmliches eisenbahnrechtliches Planfeststellungsverfahren erforderlich. Der Vorgang ist derzeit beim EBA in Bearbeitung und mit einer Entscheidung wird in den nächsten Wochen gerechnet. Der Ausschuss hat einstimmig beschlossen, dass die Staatsregierung aufgefordert wird hier mit Nachdruck darauf hinzuwirken, dass es zu einer baldigen Entscheidung kommt.
Sollte die Genehmigung vom EBA tatsächlich in den nächsten Wochen erfolgen, dann könnte die bereits beauftragte Baufirma mit den Arbeiten beginnen.
Grünen-Abgeordneter Johannes Becher aus Moosburg ist eigentlich nicht Mitglied im Verkehrsausschuss, aber nahm extra an der Sitzung teil und begrüßte die Fortschritte. „Ich habe jetzt den Eindruck, dass der schon sehr arg ins Stocken geratene Prozess jetzt wieder auf dem Weg ist und die Baumaßnahme dann tatsächlich im Frühjahr begonnen werden könnte. Aus meiner Sicht ist die Gemeinde Wang im Rahmen der Sanierung des Gehweges an den Kosten zu beteiligen, aber nicht bei den Gesamtkosten für die Baumaßnahmen am Hang,“ betonte Becher.
Eine Entlastung für die Anwohnerinnen und Anwohner am Kirchfeld wurde von Seiten des Ministeriums angekündigt: Aus geotechnischer Sicht sei es nun möglich den Abschnitt zwischen Kirche und Querungshilfe wieder zweispurig zu befahren und mit einer Tonnagenbeschränkung von 7.5 t für den Begegnungsverkehr freizugeben. Für den kurzen Abschnitt zwischen Querungshilfe und Ligeder Stadl soll nun mit einer Ampelschaltung gearbeitet werden.
„Ich begrüße diese Lösung sehr, weil es die Siedlung „Am Kirchfeld“ entlastet und die Nutzung des für diese Verkehrsbelastung völlig ungeeigneten Fürstenwegs obsolet macht,“ erklärt Becher und fügt hinzu: „Viele Belastungen wären erspart geblieben, wenn diese Lösung schon viel früher verwirklicht worden wäre.“