Wahlkampfzeit ist Sommertourzeit – so oder so ähnlich sieht man das in vielen Terminkalendern von Politikerinnen und Politikern. Wenn der Parlamentsbetrieb ruht, gehen auch Bayerns Abgeordnete in ihre Wahlkreise und versuchen, mit den Menschen ins Gespräch zu kommen. Eine ganz besondere Sommertour hat sich dieses Jahr der grüne Landtagsabgeordnete Johannes Becher aus Moosburg vorgenommen.

Bericht und Fotos zur Verfügung gestellt von:

Lars Pappert M.A.
Stakeholder Management Hydro
Wasserkraft Deutschland
Corporate Communications & Governmental Relations
Global Positioning

Unter dem Motto „Becher läuft“ hat sich der junge Politiker vorgenommen, acht Tage lang 30 Stationen entlang der oberbayerischen Isar zu erwandern – von Scharnitz bis nach Moosburg. Neben dem Geigenbau in Mittenwald oder dem Kloster Schäftlarn haben es ihm offenbar aber auch die Themen rund um den Fluss angetan. Und so kam es jetzt zweimal im Rahmen der Tour zum Austausch mit Uniper Wasserkraft.

Am 30. Juli begrüßte Wasserkraft-Pressesprecher Theodoros Reumschüssel den grünen Wandersmann und seinen Mitwanderer, Bernhard Hrodek, in Krün. Dort standen die Themen „Kies“, „ökologische Aufwertung“ und „Rekonzessionierung des Walchenseekraftwerks“ im Vordergrund des Gedankenaustauschs. Reumschüssel appellierte an den Abgeordneten, die komplexe Rolle der Wasserkraft nicht einschichtig zu betrachten. So müsse etwa ein installierter Kiesfang auch von den betroffenen Gemeinden hinsichtlich notwendiger LKW-Fahrten mitgetragen werden. Und die bloße Formel, wonach mehr Wasser in der Isar automatisch „mehr Ökologie“ bedeute, stimme auch nicht, da bereits die 1990 eingeführte Mindestwassermenge mit einem spürbaren Verlust klimafreundlicher Energie einherging. Reumschüssel betonte die Absicht Unipers, das Walchenseekraftwerk auch nach 2030 weiter betreiben zu wollen, den Wunsch nach Investitionssicherheit bereits vor 2030 und damit auch ein mögliches früheres Inkrafttreten ökologischer Verbesserungen. Kompromissbereitschaft bei den Vertretern einzelner Interessen, aber letztlich auch ein wirtschaftlicher Betrieb des Kraftwerkssystems seien für Uniper dafür aber auch zentrale Voraussetzungen.

Am 3. August kam es dann zum zweiten Zusammentreffen der grünen Wanderer mit der Wasserkraft, diesmal am Wehr Baierbrunn. Begleitet wurden Becher und Hrodek diesmal von Sabine Pilsinger (Vorsitzende der Grünen München und Referentin der Fraktionsvorsitzenden) sowie Lena Motzer (Pressesprecherin Grüne Landtagsfraktion). Die Gelegenheit zur Teilnahme nutzten vor Ort auch der Bürgermeister der Gemeinde Baierbrunn, Patrick Ott (ÜWG), sowie weitere Mitglieder des Gemeinderats. Pressesprecher Theodoros Reumschüssel und Stakeholder Manager Lars Pappert begrüßten die vergrößerte Gruppe vor dem Kraftwerk Höllriegelskreuth und führten sie dann zur Wehranlage Baierbrunn. Dort wurde den Politikerinnen und Politikern der mehrfache Nutzen der Anlage für die Umwelt erläutert: Mit der hochmodernen und fischfreundlichen VLHTurbine wird umweltfreundlicher Wasserkraft-Strom für rund 700 Haushalte erzeugt (ca. 1,8 Millionen Kilowattstunden/Jahr). Zusätzlich ermöglichen die zeitgleich errichtete Raue Rampe und der Raugerinne-Beckenpass die Wanderung von Fischen und anderen Wasserlebewesen flussaufwärts und flussabwärts. Zur Realisierung dieses vielfältigen Projekts wurden insgesamt über 6 Millionen Euro aufgewendet; 2017 wurde die Anlage feierlich in Betrieb genommen. Die Gäste hatten viele Fragen zum Bauverlauf, der genauen Funktionsweise der einzelnen Bestandteile und den besonderen Herausforderungen für einen Betreiber
in einem stadtnahen Umfeld – Stichwort: Freizeitdruck.

Johannes Becher dankte Uniper im Namen der Besuchergruppe für den zweimaligen Besuch innerhalb weniger Tage und die damit gewonnenen Einsichten, die er in seiner Fraktion in die politische Betrachtung der Wasserkraft mit einfließen lassen wolle.

Die „grünen Wanderer“ zu Besuch in Krün.
Die Fischaufstiegsanlage in Baierbrunn während des Besuchs.
MdL Johannes Becher im Gespräch mit Pressesprecher Theodoros Reumschüssel.

Herzlichen Dank an die Uniper Wasserkraft für die Genehmigung zur Veröffentlichung des Berichts auf dieser Homepage.