Landtagsabgeordneter Becher legt erneut den Finger in die Wunde

Mehr als jeder fünfte Regionalzug auf der Strecke zwischen München und Landshut ist verspätet. Das zeigt eine Antwort der Staatsregierung auf eine Anfrage von Johannes Becher nun schwarz auf weiß. Seit Monaten erreichen den Grünen Landtagsabgeordneten Beschwerden zahlreicher Bürger*innen und auch er selbst ist als zugfahrender Pendler betroffen. Schuld an der misslichen Lage der S-Bahn-Strecke sei in den meisten Fällen die Infrastruktur, also Bauarbeiten. Aber es fehlt auch schlicht an Waggons. Ein Großteil der Doppelstock-Garnituren stünden aufgrund hohen Schadstands und verschiedener Störungen demnach nicht wie geplant zur Verfügung. „Der Schienenverkehr wird seit Jahren kaputtgespart und die Quittung zahlen jetzt die Fahrgäste“, kritisiert Becher.

Die Ankündigung, dass sich die Fahrzeugverfügbarkeit aufgrund neuer Instandhaltungskapazitäten in Kürze entspannen würde, hat sich mit der Antwort der Staatsregierung in Luft aufgelöst. Lediglich eine geringfügige Verbesserung bei der Fahrzeuginstandhaltung konnte demnach erzielt werden. Der Freistaat und die Bayerische Eisenbahngesellschaft nehmen die Situation nach Bechers Einschätzung einfach hin. Druck auf die ausführende DB Regio sei nicht zu erkennen, so der regionale Landtagsabgeordnete. In ganz Bayern gibt es laut Antwort der Staatsregierung lediglich drei andere Orte, an denen die Situation im S-Bahn-Verkehr ähnlich schlimm ist wie in Freising. „Die Strecke zwischen München und Landshut ist eine der am meisten befahrenen Strecken in Bayern. Ich kann nicht akzeptieren, dass hier die Qualität so schlecht ist und offenbar auch bleiben soll“, macht Becher deutlich. „Wir brauchen eine Politik, die die Situation der Fahrgäste im Zugverkehr mehr in den Blick nimmt. Da würde es manchem Politiker in der Staatsregierung augenscheinlich guttun, seltener den Dienstwagen zu nutzen und lieber mal selbst in den Zug zu steigen!“

Eine gute Nachricht gibt es aber: Die spätere Zugverbindung auf der Strecke soll kommen. Ab Dezember 2024 soll zunächst in den Nächten von Freitag auf Samstag und von Samstag auf Sonntag eine Regionalverbindung zwischen München und Landshut zur Nachtzeit kommen. Abfahrt in München: ca. 01 Uhr morgens.

Hier können Sie auch die Berichterstattung des Münchner Merkur lesen: zum Artikel.