Johannes Becher, MdL, erwandert sich den Landkreis Erding
160 km zu Fuß einmal rund durch das Erdinger Land: Johannes Becher, grüner Landtagsabgeordneter, war vom 2. bis 8. August auf einer „Schmankerl-Wanderung“ unterwegs. Die Tour startete in Moosburg und führte via Wartenberg auf und ab durchs Holzland, über Taufkirchen, Dorfen, durchs Isental, durchs Schwillachtal, sowie bis zum Speichersee im Westen des Landkreises und anschließend entlang von Isarkanal und Sempt durchs Moos über Erding nach Berglern.
„Der Landkreis Erding hat viel zu bieten und die Wanderung war ein voller Erfolg. Ich konnte reihenweise kulinarische, ökologische, ökonomische, soziale oder historische Schmankerl entdecken.“
Landschaftlich unheimlich vielfältig sei der Landkreis mit wertvollen Naturschönheiten wie der Lindenallee zwischen Wartenberg und Kirchberg, dem Oberen Isental oder dem Lindenhain in Bergham. Der Erholungswert dieser Landschaften, sozusagen vor der Haustür, bekommt in diesem Jahr neue Bedeutung genauso wie der Kronthaler Weiher oder der Stadtpark in Erding als grüne Lungen in der Stadt. Sehenswerte Kulturgüter wie die Wallfahrtskirche Maria Thalheim, das Wasserschloss in Taufkirchen, das Kulturzentrum Jakobmayer in Dorfen, die Altstadt in Erding oder der denkmalgeschützte Ortskern in Isen bereichern das kulturelle Leben. Weite Teile des Landkreises sind sehr von der Landwirtschaft geprägt, auch wenn im Westen die Nähe der Stadt München spürbar wird und der Flughafen und verstärkten Gewerbeansiedelungen das Bild dominieren. „Mein Eindruck ist, dass Lärm aus verschiedenen Quellen eines der großen Probleme im Landkreis Erding ist“, gibt Johannes Becher zu bedenken. „Die A94 durchschneidet das Isental und belastet die Anwohner*innen extrem, der Fluglärm und Schadstoffe sind ein großes Problem – wenngleich Corona-bedingt derzeit deutlich weniger – und die dritte Start- und Landebahn droht noch immer. Da müssen wir dranbleiben und für den gesundheitlichen Schutz und mehr Lebensqualität sorgen.“
Das Konzept der Wanderung lebt vom direkten Austausch mit den Menschen, die der Abgeordnete Becher ganz bewusst sucht. „Politik kann nicht nur im Maximilianeum stattfinden, sondern auch vor Ort“. Zahlreiche Bürgermeister*innen sowie Stadt- und Gemeinderät*innen haben sich Zeit genommen, um für ihren Ort, die Konzepte zur Gemeindeentwicklung und ihre Problemstellen zu zeigen. „Als Sprecher für kommunale Fragen nehme ich viele Anregungen mit in den Landtag, wo wir unsere Kommunen von Landesebene aus noch viel besser unterstützen können.“
„Beeindruckt haben mich auch die vielen innovativen und engagierten Menschen, die einfach machen, die in die Hand nehmen und sich mit Leidenschaft für das einsetzen, was ihnen wichtig ist. Sie eröffnen z.B. ihre eigene Kindertagesstätte mit einem naturpädagogischen Konzept, kämpfen um ihren Bahnhaltepunkt oder gegen die Dritte Startbahn, öffnen ihr Haus für Kleinkunstveranstaltungen oder engagieren sich für geflüchtete Menschen. Nicht zu vergessen die über 30-jährige Erfolgsgeschichte der Tagwerk-Genossenschaft.“ Johannes Becher hat Künstler*innen und Unternehmer*innen getroffen, die sich in ihrem Umfeld für eine nachhaltiger und bessere Welt einsetzen, wie die grüne Druckerei Dersch in Hörlkofen, die „Sternschnuppe“ Margit Sarholz und Werner Meier in Ottenhofen, die Biolandwirtsfamilie Ippisch in Eichenkofen oder die Schnapsbrennerei der Pointners in Pemmering.
Für die weitere Arbeit im Landtag nimmt er auch die Gespräche in den sozialen Einrichtungen mit, die auf der Besuchsliste waren. Das Isar-Amper-Klinikum in Taufkirchen, eine der Kliniken des Bezirks Oberbayern für Menschen mit psychischen Erkrankungen. „Mir ist das Thema psychische Gesundheit persönlich sehr wichtig. Eine Erkrankung kann jede und jeden treffen und dann ist es wichtig, dass schnell und kompetent geholfen werden kann und keine gesellschaftliche Stigmatisierung damit einhergeht,“ erklärt Johannes Becher. Der Fendsbacher Hof als Wohn- und Arbeitsort für Menschen mit Behinderung oder der Brücke e.V. in Erding, die als anerkannter Träger der Jugendarbeit seit vielen Jahrzehnten wichtige Arbeit leisten, die es nicht nur in Corona-Zeiten zu würdigen gilt.
Ein Versprechen kann Johannes Becher den Menschen im Landkreis Erding auch noch machen: „Für mich ist völlig klar: ich kämpfe solange gegen diese Dritte Bahn am Flughafen, bis sie endgültig und definitiv beerdigt ist.“
160 km und mehr – meist trocken, manchmal heiß und manchmal sehr nass. „Am Dienstag war es schon besonders, denn unser Weg bei Embach war von der Isen kniehoch überflutet. Da hilft nur Schuhe ausziehen, locker bleiben und der nächsten Station mitteilen, dass wir ein paar Minuten später kommen,“ erinnert sich Johannes Becher schmunzelnd.
36 Stationen und mehr – eine Fülle an kulinarischen, historischen, ökonomischen, sozialen, kulturellen, natürlichen Schmankerln und eine Vielzahl an interessierten, initiativen und engagierten Menschen. „Mein Ziel war es, Land und Leute kennenzulernen und mit vielen Menschen ins Gespräch zu kommen, über das, was sie bewegt, was sie tun und über das, was sie brauchen. Ich würde sagen: Ziel voll und ganz erreicht!“
Die jährliche Wanderung ist eine Erfolgsgeschichte und wird 2021 auf jeden Fall fortgesetzt. Man darf gespannt sein, wo es ihn dann hinführt.