Hochinteressante Einblicke in die aktuelle Baukultur

Auf Initiative der Agenda21-Gruppen Bauen, Wohnen und Verkehr sowie Energie und Klima lädt die Stadt Freising gemeinsam mit der vhs Freising e.V. zur Ausstellung „Preis Bauen im Bestand 2021“ ein. Die Ausstellung gibt einen umfassenden Überblick über den aktuellen Stand der Baukultur und sensibilisiert für baukulturelle und umweltrelevante Aspekte des Bauens im Bestand. Die 16 prämierten Projekte zeigen, wie mit zukunftsweisenden architektonischen Konzepten historische Bausubstanz wertschätzend saniert und dabei deren graue Energie in besonderem Maße genutzt werden kann.

Die Ausstellung wird mit einer Vernissage am Mittwoch, 26. Juni 2024, um 18 Uhr durch Bürgermeisterin Eva Bönig und Ariane Jungwirth, Vorstandsmitglied der Bayerischen Architektenkammer, eröffnet. Architekt Anton Mang, bekannt durch die Generalsanierung des Asamgebäudes, führt mit seinem Vortrag „Bauen=Umbauen“ ein: Umbau als zeitgemäße Planungsmaxime im Spannungsfeld Jahrtausende alter Baupraxis und der ökologischen Notwendigkeit den Abrisswahn zu beenden. Die Ausstellung wird von zwei Vortragsabenden begleitet, die von der Freisinger Stadtbaumeisterin Barbara Schelle moderiert werden.

Vortragsabend 04. Juli 2024, 19 Uhr: „Denkmal – Zukunft – Suffizienz“
Johannes Becher, MdL und Bauherr des „Haus am Gries“, berichtet in seinem Vortrag „Denkmal sanieren, Geschichte bewahren“ über seine Erfahrungen bei der Sanierung des ältesten Hauses in Moosburg. Die Sanierung eines Denkmals gilt für viele als fast unmögliches Unterfangen – technisch, finanziell und bürokratisch. Johannes Becher zeigt, wie Denkmaleigentümer die Herausforderungen erfolg­reich bewältigen und dabei klimatische Anforderungen berücksichtigen können. Jahrzehntelang prägte das Notgerüst gegen den Einsturz des Hauses das Stadtbild. In weniger als drei Jahren wurde es vom Schandfleck zum Schmuckstück. Zudem wurde ein innovatives Beispiel für die Vereinbarkeit von Denkmalschutz und Photovoltaik geschaffen.

Im Anschluss wird der Vizepräsident der Bayerischen Architektenkammer, Prof. Clemens Richarz, seinen Vortrag „Suffizienz ist der Goldstandard“ halten. Die Einhaltung der Klimaziele im Bauen können nur erreicht werden, wenn die grundsätzliche Bereitschaft besteht, gewohnte Standards zu hinterfragen und Gebäude und Flächen konsequent klimafreundlich geplant und genutzt werden. Dabei spielt der verantwortungsvolle Umgang mit bestehenden Strukturen eine besonders wichtige Rolle.

Vortragsabend 16. Juli 2024, 19 Uhr: „Bauen im Bestand – in der Stadt und auf dem Land“
Am 16. Juli 2024 stellt Matthias Marschner, Partner bei hirner & riehl Architekten, das preisgekrönte Wohn- und Kulturzentrum Bellevue di Monaco mitten in München vor. Anschließend zeigt der Freisinger Architekt Michael Deppisch anhand gebauter Beispiele im ländlichen Raum wie durch Umnutzung und Verdichtung ein Mehrwert für Mensch und Ort entstehen kann.