Grüne Abgeordnete Becher und Eckert besuchen den Energiepark Zolling

Ab 2035 soll am Kraftwerksstandort Zolling klimaneutral Wärme und Strom erzeugt werden. Der Transformationsprozess hat bereits begonnen: Mit einem Kohleausstieg spätestens 2030 rechnen die Betreiber derzeit. Der Grünen-Landtagsabgeordnete Johannes Becher begrüßt dieses Ziel: „Wir wollen im Landkreis Freising die vollständige Energiewende bis 2035. Das ist eine große Aufgabe und erfordert den massiven Ausbau der Erneuerbaren Energien. Gleichzeitig müssen wir natürlich die Versorgungssicherheit mit Strom und Wärme dauerhaft gewährleisten und dazu muss auch in die Infrastruktur entsprechend investiert werden.” Gemeinsam mit dem Bundestagsabgeordneten Leon Eckert und der grünen Kreisvorsitzenden Verena Juranowitsch besichtigte Johannes Becher das Betriebsgelände und informierte sich über die anstehenden Herausforderungen der Energiewende vor Ort. 

Kraftwerksleiter Lothar Schreiber und Dr. Karl-Peter Thelen, Leiter des Bereichs Energiepolitik der Betreiberfirma Onyx Power, machten deutlich: „Gas ist eine wichtige Brückentechnologie auf dem Weg zu klimaneutralem Wasserstoff. Die Infrastruktur für LNG (verflüssigtes Erdgas) muss deshalb so ausgebaut werden, dass sie zukünftig auch für Wasserstoff nutzbar ist. Um grünen Wasserstoff in Deutschland zu produzieren, sollten die sog. EE-Spitzen, also Überschüsse aus Erneuerbaren Energien, genutzt werden”, so Kraftwerksleiter Schreiber. Das Embargo gegenüber russischer Kohle stellt das Kraftwerk mit 120 Beschäftigten, das Strom für 320.000 Haushalte und Wärme für 20.000 Haushalte liefert, vor eine zusätzliche Herausforderung: Die Bezugsquellen müssen nun global erweitert werden, neue Kohlesorten mit unterschiedlichem Schwefelgehalt müssen getestet und auf ethische Standards hin geprüft werden. 

Johannes Becher zieht Bilanz: „Der Standort ist erfreulich gut vorbereitet auf das Verbot der Kohleverstromung. Das geplante Wärmekraftwerk, das voraussichtlich 2024 in Betrieb geht, ist bereit für die Wasserstoff-Technologie. Durch die Nähe zu zwei Pipelines sind die Voraussetzungen für die Ein- und Ausspeisung von Wasserstoff in Zolling zudem sehr gut. Wichtig für das Gelingen der Energiewende ist, dass Politik und Industrie an einem Strang ziehen. Mit klaren politischen Rahmenbedingungen haben Unternehmen Planungssicherheit und können ihre Zukunft zugleich ökonomisch und ökologisch gestalten.”

v.l.n.r.: Dr. Karl-Peter Thelen, Johannes Becher, Leon Eckert, Verena Juranowitsch, Lothar Schreiber