Becher lädt zu historischem Spaziergang durch das Stalag VII A

75 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs bleibt die Erinnerung an die Gräueltaten des Nationalsozialismus ein wichtiger Bestandteil zur Auseinandersetzung mit unserer Geschichte. Johannes Becher, Grünen-Landtagsabgeordneter aus Moosburg, lädt deshalb zu einem historischen Spaziergang durch das ehemalige Kriegsgefangenenlager StaLag VII A in Moosburg. „Die Auseinandersetzung mit unserer Vergangenheit ist auch heute noch wichtig. Nur wer sich erinnert und mit den Schandtaten und dem abscheulichen Menschenbild des Nationalsozialismus auseinandersetzt, kann verhindern, dass sich die Geschichte wiederholt. Das ist unser aller Verantwortung“, betont Johannes Becher. Unter der Führung von Günther Strehle, dem Vorsitzenden des StaLag Moosburg e.V., soll am 11. August ab 16 Uhr das Gelände und die Geschichte des Lagers erkundet werden. Auch ein Besuch des StaLag-Museums ist geplant. Ausgangspunkt des historischen Spaziergangs ist die Infotafel Sudetenlandstraße/ Ecke Neustadtstraße. Begleitet wird die Führung von Gabriele Triebel, Sprecherin der Grünen Fraktion im Bayerischen Landtag für Erinnerungskultur, und der Bezirksrätin Sophie Harper. Interessierte sind herzlich zur Teilnahme an der kostenlosen Führung eingeladen.

Das Kriegsgefangenenlager in Moosburg an der Isar war das größte Kriegsgefangenenlager auf deutschem Boden. Alliierte Soldaten aus allen Ländern wurden hier gefangen gehalten und in großem Umfang als Arbeitskräfte eingesetzt. Am 1.12.1944 waren im Bereich des StaLag VII A von unvorstellbaren 75.400 Gefangenen insgesamt 56.350 Menschen zur Arbeitsleistung verpflichtet. Die Zahl der im StaLag Verstorbenen ist schwer zu ermitteln. Auf Basis verschiedener Dokumente kann von einer Todeszahl im oberen dreistelligen Bereich gesichert ausgegangen werden.