Becher fordert Transparenz und Kooperation
Die Flughafen München GmbH (FMG) besitzt und nutzt ein eigenes mobiles Gerät zur Messung von ultrafeinen Partikeln.* Das hatte eine Anfrage des Grünen-Abgeordneten Johannes Becher im Juni bestätigt. „Die FMG verwehrt sich vehement offiziellen Ultrafeinstaubmessungen auf dem Flughafengelände und enthält noch dazu die Ergebnisse ihrer eigenen Messungen der Öffentlichkeit vor“, kritisiert Becher. Auch die bereits auf dem Gelände des Flughafens bestehenden stationären Messstandorte will die FMG wegen „grundsätzlicher Bedenken“ nicht zur Verfügung stellen. Mit einer weiteren Anfrage an die Staatsregierung will Johannes Becher nun mehr Informationen über die Messungen der FMG in Erfahrung bringen.
Unter anderem soll geklärt werden, wie häufig, an welchen Stellen und mit welchem Ziel die Flughafen GmbH diese Messungen durchführt, welche Ergebnisse sich bisher ergaben und mit welcher Begründung die FMG diese Informationen zurückhält. Becher fordert die FMG auf, ihre Blockadehaltung gegenüber der Messung von ultrafeinen Partikeln endlich aufzugeben und sich kooperativ zu zeigen – zumal UFP-Messungen rund um das Flughafengelände nicht nur bereits jetzt von staatlicher Seite unterstützt, sondern ab Ende des Jahres auch staatlich initiiert werden. „Ich erwarte, dass der Flughafen seine eigenen Messergebnisse sowie die Messmethodik transparent veröffentlicht und das Flughafengelände auch für offizielle behördliche Messungen zu Verfügung stellt! Die Messungen sind notwendig in Hinblick auf die Gesundheit der Menschen in dieser Region und die FMG muss ihren Teil dazu beitragen“, fordert Johannes Becher.
Die Antwort auf die Schriftliche Anfrage ist in etwa sechs Wochen zu erwarten.
*Ultrafeinstaub (UFP) sind kleinteiligste Feinstaub-Partikel, die aufgrund ihrer geringen Größe besonders tief in die menschliche Lunge eindringen und von dort aus in die Blutbahn gelangen können. Da an UFP auch krebserzeugende Stoffe gebunden sein können, ist von einer Gesundheitsgefahr auszugehen. Zur weiteren Forschung braucht es dringend mehr Messungen auf dem Gelände und im Umfeld von Flughäfen, von denen als UFP-Hotspots eine besondere Belastung für die umliegende Region ausgeht. Die Datengrundlage muss erhöht werden, um weiterführende Studien zu initiieren und mittelfristig die Festlegung eines Grenzwerts zum Schutz von Menschen und Umwelt zu erreichen.