Becher fordert Bericht über Studie zum Schienenausbau zum Flughafen
Im Rahmen einer Machbarkeitsstudie sollen laut Aussagen des Staatsministeriums für Wohnen, Bau und Verkehr weitere Möglichkeiten für zusätzlichen überregionalen Schienenpersonenverkehr zum Flughafen München und die dafür erforderlichen infrastrukturellen Voraussetzungen untersucht werden. Darauf hatten sich Freistaat und Flughafen bereits im September verständigt. Um welche Trassen es sich konkret handelt und welche möglichen Verbesserungen über die bereits bekannten Planungen an Erdinger Ringschluss, Walpertskirchner Spange und Ausbau Daglfing-Johanneskirchen hinaus in der Studie Berücksichtigung finden sollen, bleibt allerdings im Dunkeln. Der Freisinger Grünen-Abgeordnete Johannes Becher fordert die Staatsregierung nun in einem Antrag auf, dem Ausschuss für Bauen, Wohnen und Verkehr über die Inhalte und Zielsetzungen der Machbarkeitsstudie zu berichten. Laut Staatsregierung soll diese Studie eine Grundlage für das im Koalitionsvertrag angekündigte bayerische Flughafenkonzept sein. „Da ist es doch durchaus relevant, welche neuen Trassen da jetzt in den Blick genommen werden und was sich die Staatsregierung davon verspricht“, so Becher. „Wenn durch einen Ausbau der Schienenanbindung Flugverkehr auf die Schiene verlegt werden kann, würde ich das natürlich begrüßen! Gerade im Kurzstreckenbereich gilt für uns Grüne: Zug statt Flug“, erklärt der Abgeordnete.
Verwundert zeigte sich der Abgeordnete dagegen über den Auftrag der Staatsregierung an das Verkehrsbüro Intraplan, das nun die Prognosen im Rahmen der Machbarkeitsstudie erstellen soll. Den Bürgerinnen und Bürgern im Widerstandskampf gegen die dritte Start- und Landebahn am Flughafen München ist die Firma Intraplan bereits „bestens“ bekannt, denn diese erstellte damals die Prognosen über Passagieraufkommen und Flugbewegungen, die letztlich zum Baurecht für die dritte Bahn führten. „Statt den von Intraplan für das Jahr 2019 prognostizierten rund 520.000 Flugbewegungen sind es derzeit faktisch mehr als 100.000 Flugbewegungen weniger. Der Bedarf für eine dritte Startbahn ist damit nachweislich nicht vorhanden“, erklärt Becher. „Ich hoffe deshalb, dass das Verkehrsbüro Intraplan im Bereich des Schienenverkehrs mehr Expertise mitbringt als im Flugverkehr.“