Becher fordert Ultrafeinstaub-Messungen am Flughafen

Flughäfen sind durch die Verbrennung von Kerosin Hotspots für den Ausstoß von Ultrafeinstaub. Um die Verbreitung der Schadstoff-Partikel ins Umland zu erfassen, müsste systematisch von staatlicher Seite gemessen werden, was bislang am Flughafen München noch immer nicht erfolgt. Der Umweltausschuss des Bayerischen Landtags hat im November letzten Jahres mit den Stimmen von CSU und FW beschlossen, dass Messungen von Ultrafeinstaub im Umfeld des Flughafens München erst dann in Betracht kommen, wenn das Projekt mit dem sperrigen Titel „UFOPLAN-Vorhaben FKZ 3716 52 200 0 Einfluss eines Großflughafens auf zeitliche und räumliche Verteilungen der Außenluftkonzentrationen von Ultrafeinstaub“ des Umweltbundesamts am Flughafen Frankfurt abgeschlossen ist.

Grünen-MdL Johannes Becher hält das für eine reine Verweigerungstaktik. „Natürlich könnte man sofort ein Messnetz aufbauen, wie es uns das hessische Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie am Flughafen Frankfurt vormacht“, erklärt Becher. Der Abgeordnete hat sich nun in einem offenen Brief an das Umweltbundesamt gewandt mit der Frage, wann der Abschluss des UFOPLAN-Projekts zu erwarten sei, sowie mit der Bitte, das Projekt schnellstmöglich zum Abschluss zu bringen. „Ich will, dass der Bayerischen Staatsregierung die Ausreden ausgehen, warum keine Messungen durchgeführt werden. Nur mit einer breiteren Datengrundlage durch weitere vergleichbare Messungen können Forschungsprojekte zu Auftreten, Verbreitung, Zusammensetzung und Wirkungsweise der ultrafeinen Partikel angestoßen, Risiken für Mensch und Umwelt abgeschätzt, Grenzwerte eingeführt und wirksame Reduktionsmaßnahmen ergriffen werden,“ verdeutlicht Becher. „Die Menschen in der Region haben einen Anspruch darauf zu erfahren, welche Gesundheitsrisiken von den ultrafeinen Partikeln ausgehen.“

Die Messungen des Bürgervereins Freising zur Vermeidung von Lärm- und Schadstoffbelastungen e.V. seit dem Jahr 2017 haben bislang erhebliche Spitzenwerte ergeben und zeigen, dass die ultrafeinen Partikel mehrere Kilometer mit dem Wind in die Wohngebiete getragen werden können. „Herzlichen Dank für dieses große ehrenamtliche Engagement an den Bürgerverein Freising! Es wird Zeit, dass deren Ergebnisse endlich ernst genommen werden und die CSU-FW-Regierung handelt!“, fordert Johannes Becher.