MdL Becher hakt bei Staatsregierung nach

Erst vor kurzem verkündete Ministerpräsident Markus Söder, er wolle alle Moore in Bayern renaturieren, um ihre Funktion als CO2-Speicher sicherzustellen. Alle Moore? Nein – jedenfalls nicht das Erdinger Moos. Das zeigt die neueste Anfrage des Grünen Landtagsabgeordneten Johannes Becher aus Moosburg. „Diese Staatsregierung hat kein Interesse an echtem Klimaschutz und hält offensichtlich – entgegen allen Lippenbekenntnissen – am Bau der dritten Start- und Landebahn am Flughafen München fest“, so der Abgeordnete.

Neben der Tatsache, dass der Bau einer dritten Bahn ein massiver Eingriff in das Ökosystem Erdinger Moos wäre, lässt die Staatsregierung auch die aktuelle Entwicklung des Flugverkehrs vollkommen außer Acht: „Schon die bisherigen Prognosen, mit denen eine dritte Startbahn begründet wurden, haben sich vor Corona als völlig unzutreffend herausgestellt. Aktuelle Prognosen gibt es nicht. Die Staatsregierung hat zwar keine Grundlage, sieht aber das langfristige Wachstum „nicht in Frage gestellt“. Man möchte offenbar keine Mobilitätswende und lernt auch nichts aus Corona. Den Trend in vielen Unternehmen, zahlreiche Flugverbindungen durch Videokonferenzen zu ersetzen, ignoriert die Staatsregierung“, erklärt Johannes Becher und fordert die Koalition aus CSU und Freien Wählern auf, der Region endlich das Damoklesschwert dritte Startbahn zu nehmen.

Auch die Machbarkeitsstudie zur Schienenanbindung des Flughafens verzögert sich bis auf Weiteres. Erst im neuen Jahr sei mit einem Bericht im Fachausschuss des Bayerischen Landtags zu rechnen, so ein Schreiben aus dem Verkehrsministerium.