Landtagsabgeordneter Becher erneuert Forderung nach Nachtflugverbot

Die Corona-Jahre hatten – zumindest was die Störung der Nachtruhe durch Fluglärm angeht – etwas Entspannung für die Menschen in der Flughafenregion gebracht. Seit 2022 nimmt die Zahl der Nachtflüge nun aber wieder merklich zu. Das ergibt eine Anfrage des Landtagsabgeordneten Johannes Becher.

Demnach wurden im Jahr 2023 insgesamt 20.773 Nachtflüge am Flughafen München durchgeführt. Das sind im Schnitt 57 Flüge pro Durchschnittsnacht. Zum Vergleich: Im Vor-Corona-Jahr 2018 beliefen sich die Nachtflüge insgesamt auf 28.490 und 78 Flüge pro Durchschnittsnacht. Im ruhigsten Corona-Jahr 2021 waren es insgesamt 7.499 Nachtflüge und 21 Flüge pro Durchschnittsnacht. „Damit bewegen sich die Zahlen leider wieder zielstrebig in Richtung des Vor-Corona-Niveaus. Das Lärmaufkommen durch Nachtflüge ist für die Anwohnerinnen und Anwohner der Flughafenregion nach wie vor eine immense Belastung. Wir dürfen es deshalb gar nicht erst wieder so weit kommen lassen,“ macht der stellv. Vorsitzende der Landtagsgrünen deutlich.

Dass die Belastung der Anwohner*innen steigt, obwohl das Lärmkontingent nicht annähernd ausgeschöpft ist, zeigt auch die Zahl der Fluglärmbeschwerden: Laut Aussagen des Fluglärmschutzbeauftragten für den Flughafen München im Rahmen der Fluglärmkommission sind die Beschwerden im Jahr 2022 „enorm gestiegen“, vor allem in der Beschwerdekategorie „Störung der Nachtruhe“.

Becher fordert in einem ersten Schritt das Lärmkontingent für Nachtflüge zu halbieren. Im Jahr 2023 wurde das vorgegebene Lärmkontingent nur zu 50% ausgeschöpft. Es könnte also de facto doppelt so viele Nachtflüge geben, wenn das Kontingent voll genutzt würde. Perspektivisch will Becher sogar ein generelles Nachtflugverbot für die Zeit zwischen 22 und sechs Uhr morgens erreichen, das Flüge wirklich nur im Notfall zulässt.