Johannes Becher fragt nach Ergebnissen und fordert Verbesserungen für die Flughafen-Region

Schon fast zwei Jahre ist es inzwischen her, dass zwei Stationen zur Messung ultrafeiner Partikel im Flughafenumfeld vom Bayerischen Umweltministerium aufgestellt wurden. Johannes Becher, regionaler Abgeordneter der Landtagsgrünen aus Moosburg fragt nun mit einem Antrag nach dem Stand der Erkenntnisse und den Konsequenzen aus den Ergebnissen. „Auf jahrelangen öffentlichen Druck hin hat die Staatsregierung nun endlich verschiedene Projekte initiiert, um neue Erkenntnisse zur Ursache und Verbreitung ultrafeiner Partikel durch den Flugverkehr zu gewinnen. Damit folgt Bayern inzwischen dem Beispiel von Hessen, wenngleich das Messnetz rund um den Flughafen Frankfurt deutlich dichter ist und dort auch in Absprache mit dem Flughafen gemessen wird. Eine solche Zusammenarbeit und eine Messstation für ultrafeine Partikel direkt auf dem Gelände der Flughafen München GmbH fehlt bis heute“, kritisiert der Grünen-Abgeordnete Johannes Becher.

Seit dem Frühjahr 2021 werden die stationären Ultrafeinstaub-Messungen auf dem Gelände der Stadtgärtnerei in Freising-Lerchenfeld sowie auf dem Volksfestplatz in Hallbergmoos durchgeführt. Johannes Becher will nun Auskunft von der Staatsregierung erhalten, wann mit ersten belastbaren Ergebnissen zu rechnen ist und welche weiteren Luftgüteparameter im Rahmen der stationären Messungen noch erhoben werden. „Es wird seit rund zwei Jahren gemessen. Die Ergebnisse müssen auch zeitnah ausgewertet werden, um dann entsprechende Taten folgen zu lassen, die zum tatsächlichen Schutz von Menschen und Umwelt in der Flughafenregion beitragen“, fordert Johannes Becher. Neben der grundsätzlichen Reduzierung des Flugverkehrs sieht Becher im Bereich des Rollbetriebs der Flugzeuge (sog. „Taxing“) und in einem geringeren Schwefelanteil des Kerosins kurzfristige Verbesserungsmöglichkeiten.

Die Universität Bayreuth, die im Auftrag des Umweltministeriums die stationären Messungen und Analysen leitet, unterstützt zudem gemeinsam mit dem Helmholtz Zentrum die mobilen Messungen des Bürgervereins Freising zur Vermeidung von Lärm und Schadstoffbelastungen e.V. im Flughafen-Umfeld. Die wesentlichen Thesen der ehrenamtlichen Messungen durch den Bürgerverein Freising sind bisher auch von Seiten der Wissenschaft bestätigt worden.

Aus Sicht der Grünen soll der umfassende Bericht auch die aktuellen Erkenntnisse zu Anzahl und Verbreitung der ultrafeinen Partikel sowie Aussagen zur zukünftigen Entwicklung der staatliche Unterstützung für mobile Messungen enthalten. Zudem soll über die weiteren Pläne für das Forschungsprojekt berichtet werden, welches unter Leitung der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg Eigenschaften und Wirkung ultrafeiner Partikel untersucht und derzeit ebenfalls vom Bayerischen Umweltministerium gefördert wird.

Der Antrag wird Anfang des Jahres im Umweltausschuss behandelt.